Eisen ist ein essenzielles Spurenelement und spielt eine lebenswichtige Rolle beim Sauerstofftransport, beim mitochondrialen Energiestoffwechsel, bei der DNA-Replikation, bei der Bildung von Neurotransmittern und bei einer Vielzahl an enzymatischen zellulären Prozessen.
Ein Eisenmangel macht müde, antriebslos, energielos und lustlos.
Die Indikationen für eine intravenöse Eisentherapie sind
· Intoleranz einer oralen Eisentherapie (meist wegen Magen-Darm-Beschwerden),
· mangelnde Wirksamkeit einer oralen Eisentherapie,
· Resorptionsdefekte (zB entzündliche Erkrankungen und Infekte erhöhen Interleukin-6
und dies erhöht den Hepcidinspiegel). Erhöhtes Hepcidin führt zu einer verringerten
Eisenabsorbtion aus der Nahrung und zu einer Verringerung des zellulären
Eisenexports ins Plasma,
· Notwendigkeit eines raschen Ausgleichs eines Eisendefizits
Bei den intravenösen Präparaten mit dreiwertigem Eisen unterscheidet man niedermolekulare Komplexe (Molekulargewicht bis 75 kD), wie zB Eisen (III) – hydroxid Saccharose (zB. FerMed) und höhermolekulare Komplexe (Molekulargewicht > 150 kD), wie zB Eisen (III)-Carboxymaltose (zB Ferinject).
Bei den höhermolekularen Präparaten kann bei einer einmaligen Anwendung bis zu 1000mg Eisen verabreicht werden. Bei den niedermolekularen Präparaten werden bei einer einmaligen Applikation max. 200mg Eisen verabreicht. Die höhermolekularen Präparate können dadurch ein Eisendefizit sehr rasch ausgleichen, führen aber gelegentlich zu einer unerwünschten Wirkung einer Hypophosphatämie (vermindertes Phosphat im Blut).
Die Hypophosphatämie führt zu einem starken Anstieg des „active fibroblast growth factor-23 (FGF-23), einem Hormon, das die renale Phosphatausscheidung erhöht und die Umwandlung von 25 (OH)-Vitamin D in 1,25 Dihydroxyvitamin D hemmt. Dies führt zu einer Hypokalzämie mit Zunahme des Parathormon (sekundärer Hyperparathyreoidismus). Dies kann Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel im Sinne einer hypophosphatämischen Osteomalazie ( = Knochenerweichung) haben mit Begleitsymptomen, wie zunehmender Erschöpfung mit Myalgien (Muskelschmerzen) oder Knochenschmerzen.
Facit: bei höhermolekularen intravenösen Eisenpräparaten ist das Risiko für eine Hypophosphatämie erhöht, vor allem bei PatientInnen, die aufgrund ihrer Grunderkrankung häufiger intravenöse Eisensubstitutionen benötigen.
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