Vitamin B6 ist für den Menschen ein unentbehrlicher Mikronährstoff und als Co-Faktor in mehr als 100 enzymatischen Reaktionen beteiligt.
Vitamin B6 ist unter anderem wichtig für:
· den Aminosäurestoffwechsel,
· die Neurotransmitterproduktion (zB GABA),
· die Regulierung des Immunsystems,
· die Bildung von Myelin (= Schutzschicht um die Nerven),
· die Hämoglobin-Synthese,
· den Homocystein-Stoffwechsel.
Die empfohlene Zufuhr von Vitamin B6 beträgt ca. 2mg täglich. Bei erhöhter Eiweißzufuhr steigt der Bedarf auf bis zu 4mg täglich. Einen erhöhten Bedarf zeigen auch ältere Menschen mit geringerer Nahrungsaufnahme, Personen mit hohem Alkoholkonsum, Personen mit Autoimmun- oder entzündlichen Darmerkrankungen.
Ein klinisch manifester Vitamin B6-Mangel ist meist das Resultat von genetischen Defekten (zB Homocysteinurie, pyridoxin abhängige Epilepsie,…) oder von Arzneimittel, die den Vitamin B6-Stoffwechsel beeinträchtigen (zB Isoniazid, Penicillamin, Theophyllin,…).
Vitamin B6 ist ein wasserlösliches Vitamin mit einer Halbwertszeit von 25-33 Tagen und reichert sich vor allem in der Muskulatur, der Leber und den roten Blutkörperchen an.
Bei langfristiger und hochdosierter Gabe von B6 sind neurotoxische Effekte möglich.
Für Vitamin B6 wurde durch das SCF (Scientific Committee on Food, 2000) ein UL (Safe Upper Level) von 25mg/Tag festgelegt.
Viele Nahrungsergänzungen, Multivitamine, Vitamin B-Komplexe, Sportlernahrung und Energydrinks weisen oft hohe bis teils sehr hohe Vitamin B6-Gehalte auf, die sich oft über den Tag summieren und die Empfehlung von maximal 25mg täglich teils vielfach überschreiten.
Die Vitamin B6-Toxizität manifestiert sich typischerweise mit neurologischen Symptomen wie:
· periphere sensorische Neuropathie (=Taubheitsgefühl, „Nadelstiche“ oder „Brennen“ in den Zehen oder Fingerspitzen),
· Koordinationsstörungen,
· unwillkürlichen Muskelbewegungen,
· erhöhte Lichtempfindlichkeit,
· verminderte Hautempfindlichkeit,
· gastrointestinale Symptome (Übelkeit),
· psychiatrische Symptome (Angstzustände, Unruhe, Depressionen).
Nach Absetzen der Vitamin B6-Überdosierung bessern sich die neurologischen Dysfunktionen meist innerhalb von 6 Monaten.
Fazit: der Vitamin B6-Mangel aber auch die Vitamin B6-Überdosierung können massive Beschwerden verursachen. Die optimale Vitamin B6-Dosis hängt vom individuellen Bedarf und vom persönlichen Laborwert ab.
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