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Schilddrüse und Augenbraue

Die seitlich ausgedünnten oder sogar vollständig fehlenden Augenbrauen können als klinisches Zeichen auf eine Schilddrüsen-Unterfunktion oder einer Hashimoto-Erkrankung hinweisen.


Der Haarverlust im äußeren seitlichen Drittel der Augenbrauen bei SD-Unterfunktion wird auch als „Hertoghes“-Zeichen oder „Queen Anne“-Zeichen benannt.


Dr. Eugene Ludovic Christian Hertoghe (1860-1928) war ein belgischer Internist, der sich mit SD-Unterfunktion beschäftigt hat. Anne of Denmark (1574-1619) wurde in einem Porträt von Paul van Somer mit seitlich sehr ausgedünnten Augenbrauen dargestellt.


SD-Hormone regulieren das Haarwachstum. T3 und T4 regen die Wachstumsphase der Zellen der Haarmatrix an und verringern bzw. verhindern das Absterben der Haarfolikel, dh bei einer SD-Unterfunktion oder Hashimoto-Erkrankung wachsen die Haare deutlich langsamer und fallen zudem auch schneller aus. Das Ausmaß des Haarverlustes der seitlichen Augenbrauen zeigt eine Korrelation mit der SD-Hormonkonzentration (Contreras-Jurado C. et al., 2015).


Auch nach einer Thyreoidektomie oder bei nicht optimaler medikamentöser Schilddrüsentherapie wird die Einleitung der Wachstumsphase des Haarfolikels verzögert und die Ausfallsphase im Haarzyklus beginnt vorzeitig.


Andere Ursachen eines Haarverlustes der Augenbrauen betreffen meist die gesamte Augenbraue und nicht nur das seitliche Drittel.


Zum Beispiel:

· Hautinfektionen

· Stress

· Aminosäuren- bzw. Eiweißmangel

· Eisenmangel

· Überdosierungen von Vitamin A, Vitamin E oder Selen

· Autoimmunkrankheiten

· genetische Ursachen

· Akne, Atopie oder Psoriasis

· bestimmte Medikamente (Chemotherapeutika, Beta-Blocker, Blutverdünner, Cholesterinsenker, ACE-Hemmer,…)

· Hypersensitive Reaktionen auf Hautpflegeprodukte oder Make-up


Fazit: Die Stammzellen der Haarfolikel sind ein wichtiges Zielorgan der SD-Hormone und regulieren das Haarwachstum.


Bildquelle: Wikipedia, bearbeitet




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